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Vendetta Vendetta (Uraufführung)

Brandeinsatz > Sonstiges
Zugriffe 219
Einsatzort Details

Schauspiel Leipzig
Datum 22.04.2023
Alarmierungszeit 17:30 Uhr
Alarmierungsart Kalender
Einsatzleiter FF-Leipzig-Lindenthal
eingesetzte Kräfte

Freiwillige Feuerwehr Lindenthal (22)

Einsatzbericht

vendetta vendetta (UA)

(a bunch of opfersongs)
Thomas Köck
 
Es gibt viele Spielarten der Rache: gefühlte Rache, gedachte Rache, geplante Rache, kollektive Rache, digitale Rache. Gesungene Rache gibt es auch. Seit versucht wird, die Rache aus dem direkten Miteinander auszuklammern, lebt sie umso stärker in der Kunst und in der Oper weiter. Berühmtestes Beispiel vielleicht: die Arie „Der Hölle Rache“ aus Mozarts „Zauberflöte“. Wie oft aber singt ein Chor von der Rache? In „vendetta vendetta“ wird er es tun.
Rache ist als Gefühl vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Immer wieder wurde versucht, die Rache zu ersetzen durch ein neues System des Rechts. Aber deswegen war die Rache nicht unbedingt verschwunden, ab dann war sie höchstens verdrängt. Was ist da passiert? Und welchen Platz hat sie heute in der Gesellschaft? Oder besser gefragt: Wo ist ihr Platz heute? Und wie geht es uns so, in einem Leben mit ohne Rache?
Verändert haben sich über die Jahrhunderte nicht nur Gesellschaften und deren Normen, sondern auch die Formen, Emotionen auszudrücken oder einzuhegen. Emotionen über die Musik auszuleben und in ihr zu erleben, gehört dabei zu den Ur-Techniken von Gesellschaft, genauso wie Formen des Ritus oder der Religion.
Eine parallele Geschichte des Rechts trifft in „vendetta vendetta“ auf eine parallele Geschichte der Polyphonie. Der Chor singt an gegen die Vereinzelung, aber auch: gegen die Gleichmacherei. Das gemeinsame Singen als „simultane Andersartigkeit“ und doch auch: als Abhängigkeit voneinander.
Und weil es sich mit der Geschichte verhält wie mit der Musik, liegt die Wahrheit nicht in der linearen Abfolge von Fakten (Tönen), sondern in der parallelen Bewegung ebendieser: Viele Geschichten, viele Melodien, die nicht ohneeinander erzählt werden können.

Thomas Köck, der sich in seinen Texten stetig auseinandersetzt mit den Folgen und Verwicklungen des menschlichen Handelns, ökonomisch, ökologisch und global, verfolgt in seinem neuen Text und in seiner Inszenierung für das Schauspiel Leipzig Kraft und Geschichte der Emotionen: Gemeinsam mit dem Musiker Andreas Spechtl und mit einem Chor aus Menschen, die im Leipzig der Gegenwart leben, befragt er die Ambivalenz von Recht und Rache, von Gründungs- und Opfermythen.

Thomas Köck zählt zu den führenden Stimmen der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik. Für seine Theatertexte wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. zweimal mit dem Mülheimer Dramatikerpreis: 2018 für „paradies spielen (abendland. ein abgesang)“, den dritten Teil seiner Klimatrilogie, und 2019 für „atlas“, uraufgeführt als Auftragswerk in der Diskothek des Schauspiel Leipzig. Mit dem Musiker Andreas Spechtl, u. a. auch Sänger, Gitarrist und Songwriter der Gruppe Ja, Panik, verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. Martin Miotk, der u. a. am Residenztheater München und an der Deutschen Oper Berlin arbeitete, gestaltet Bühnenraum und Kostüme.
 

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